SO NEHMEN ANSPRUCHSVOLLE OBERFLÄCHEN GESTALT AN
Beim In-Mold-Labeling und In-Mold-Decoration handelt es sich um Spritzgießprozesse, bei denen Flächenfolien oder Textilien bzw. vorgeformte (tiefgezogene) Folien hinterspritzt oder hinterschäumt werden.
IN-MOLD-LABELING (IML)
In-Mold-Labeling wird in der Verpackungsindustrie als Alternative zum Bedrucken der Formteile bei speziellen Anforderungen eingesetzt, z. B. dann, wenn höchste Flexibilität hinsichtlich des Designs gefordert ist oder das gewünschte Druckbild nicht unmittelbar auf das Formteil aufgebracht werden kann. Die Labels sind in der Regel bedruckte Polypropylenfolien mit einer Stärke von wenigen Zehntelmillimetern. Der Vorteil des In-Mold-Labelings liegt in der Integration eines Nachfolgeprozesses an den Spritzgießprozess. Mittels einer komplexen Handhabungstechnik werden die Labels zeitgleich zur Entnahme des Formteils in das Werkzeug eingebracht und dort über statische Aufladung oder Vakuum gehalten. Milacron Spritzgießmaschinen verfügen bereits standardmäßig über eine hohe Einspritzleistung für dünnwandige Spritzteile, so dass In-Mold-Labeling ohne weitere Anpassungen angewendet werden kann. Die Anforderungen an den Formenbau und die Handhabungstechnik sind hingegen höher.
IN-MOLD-DECORATION (IMD)
Unter In-Mold-Decoration versteht man das Verzieren (Dekorieren) von Formteilen mit einer farbigen und abriebfesten Beschichtung. Es ist ein breit gefächertes Gebiet und wird in fast allen Branchen der Spritzgießtechnik eingesetzt. In-Mold-Decoration reicht vom einfachen Prozess, bei dem ein auf eine ebene Polyesterfolie aufgebrachtes Druckbild durch Spritzgießen auf ein Formteil übertragen wird, bis hin zum komplexen Hinterspritzen von Textilien oder vorgeformten dreidimensionalen Geometrien. Im Vergleich zu den Anforderungen an den Formenbau, die Handhabungstechnik und die einzulegenden Dekore und Folien sind die Anforderungen an die Spritzgießmaschine eher gering. Je nach Prozessführung muss die Spritzgießmaschine über eine zeit-, schneckenweg-, spritzdruck- oder werkzeuginnendruckabhängige Kaskadensteuerung verfügen. Häufig kommen auch Niederdruckverfahren, wie Schäumverfahren oder Spritzprägetechnik, zum Einsatz.
Bei komplexen oder zeitaufwendigen Einlege- bzw. Entnahmeprozessen ist die Etagenwendetechnik für das Stoff- bzw. Folienhinterspritzen bei Ein- und Mehrkomponententeilen eine gute Möglichkeit, die Teilekosten zu reduzieren. Mithilfe des Würfelwerkzeugs werden die freien Seiten für das Einlegen des Stoffes oder der Folie bzw. für die Entnahme der fertigen Formteile genutzt – ohne Verlängerung der Zykluszeit.
Bei der Auswahl der geeigneten Maschinenkonfiguration und dem für Sie optimalen Prozessablauf berät Sie unsere Anwendungstechnik gerne.