ÜBERZEUGEND EINFACH – EINFACH ÜBERZEUGEND
Das Monosandwichverfahren wurde bereits in den 90er-Jahren von Milacron entwickelt und erfreut sich als einfache Variante der Mehrkomponententechnik einer steigenden Beliebtheit. Heute geht es längst nicht mehr nur darum, kostengünstiges Rezyklat im Kern des Bauteils unterzubringen. Entscheidend ist zum einen die Verwendung von verstärktem Kernmaterial, welches dem Bauteil eine hohe Steifigkeit verleiht; zum anderen der Einsatz von geschäumtem Kernmaterial wegen seinen schall- und schwingungsdämpfenden Eigenschaften und seinem besonders geringen Gewicht. Für die Haut empfehlen sich je nach Bedarf optisch und haptisch attraktive Materialien.
Beim Monosandwichverfahren wird eine Standard-Spritzgießmaschine mit einem Nebenextruder in wahlweise vertikaler oder horizontaler Anordnung ausgestattet. Zuerst wird die Kernkomponente im Spritzaggregat plastifiziert. Anschließend dosiert der Nebenextruder die Hautkomponente in den Schneckenvorraum der Spritzeinheit. Die Schmelze strömt durch die Düse aus dem Nebenextruder vor die geschlossene Rückströmsperre der Spritzeinheit und drückt die bereits plastifizierte Kernschmelze und die Schnecke gegen einen einstellbaren Staudruck zurück bis der eingestellte Dosierweg erreicht wird. Dabei werden die im Zylinder befindlichen Materialien nicht vermischt, sie lagern räumlich hintereinander im Schneckenvorraum. Beim Einspritzen fließen so die beiden Materialien zwangsläufig nacheinander in die Kavität, was zur Folge hat, dass sich zuerst die einfließende Schmelze als Hautkomponente an die Außenwand legt, während die nachfolgende zweite Komponente dann den Kern des Formteils bildet.
Das Monosandwichverfahren ist mit seinen zwei Dosierwegen für die Kern- und Hautkomponente überzeugend einfach – und dadurch einfach überzeugend. Diese beiden Dosierwege machen in den Einstellungen den einzigen Unterschied gegenüber einer Standard-Spritzgießmaschine. Als Grundvoraussetzung gilt in der Regel das Verwenden eines Werkzeugs mit Kaltkanaltechnik.
Unsere Anwendungstechniker geben Ihnen gerne Hilfestellung bei der Entwicklung Ihres Produktes.